Dezember 2015 bis Januar 2016Zurück in Deutschland zerbrachen wir uns den Kopf, wie wir aus dem Grundriss (l.), der uns nicht gefiel, aber alles enthielt was wir so wollten, unser Traumhaus machen. Denn wenn wir zurückkommen, sollten wir den Architekten treffen. Laienhaft erstellen wir im Stile des uns vorliegenden Plans eine Skizze mit Bleistift und Papier. Dazu kreierten wir eine Specificationlist, damit wir das geschätzte Angebot möglichst bald detailliert in einen Vertrag umwandeln können.
Architekt der alten Schule
Damit wir nicht so viel Zeit verlieren, kümmerten wir uns inzwischen um die Seawall (Seemauer), die gleich nach unserer erneuten Einreise im Dezember 2015 gebaut wurde. Einen Tag nach der Ankunft trafen wir uns schließlich zusammen mit unserem Builder beim Architekten. Dieser scheint ein Mann der alten Schule zu sein, was von einer gewissen Erfahrung und Qualität zeugt. Nachteil: Wir würden wohl auf so moderne Hilfsmittel wie CAD und 3D verzichten müssen. Das Büro im Hinterhaus war sehr interessant. Es stapelten sich mehrfach mit Hand gezeichnete Werkpläne, die den Anschein einer guten Auftragslage vermittelten. Wir betonten, dass unsere selbst angefertigte Zeichnung nur eine Skizze ist und waren gespannt, was der Meister draus machen würde. Auf die Frage, ob wir uns mal am Grundstück treffen sollten, erhielten wir die Antwort: nicht nötig. Naja, wir hatten ja schon eine Survey (Vermessung), die sämtliche Abmessungen enthielt. Nachdem wir alles durchgesprochen hatten, warteten wir etwa eine Woche auf den Floorplan, zu dessen Durchsprache wir uns wieder trafen.
Endlich ein professioneller Floorplan
Etwa eine Woche und ein paar kleine Optimierungen später hielten wir einen Floorplan in der Hand, auf Basis dessen unser ausgewählter Builder ein detailliertes Angebot erstellen wird. In der Zwischenzeit wollten wir sicherheitshalber noch zwei/drei Vergleichsangebote einholen, schließlich hatten wir jetzt einen professionellen Floorplan. Wir gingen zu dem Builder, auf dessen Basis CAD Zeichnung dieser entstanden ist. Der war inzwischen wie andere auch nicht mehr in unserer Preisrange. Die Neubaupreise schienen monatlich zu steigen. Auch ein anderes Angebot holte uns vom Hocker, denn es lag gleich sechsstellig über dem geschätzten Preis. Bisher hatten wir uns wie gesagt nur unter den bekannten Hausbauern umgesehen, die mit ihren Model Homes rund um den Cape Coral Parkway angesiedelt sind. Egal, eigentlich hatten wir ja schon einen Builder. Leider ließ sein finales Angebot viel länger auf sich warten und wir waren etwas irritiert.
Neue Wege braucht der angehende Bauherr
Also entschlossen wir uns, neue Wege zu gehen. Wir suchten ein paar Builder im niedrigeren Preissegment, die eher für Standardhäuser denn für Custom Homes bekannt sind. Erste Gespräche ließen die Annahme zu, dass hier Preise zu erwarten waren, die unseren Vorstellungen entsprechen. Zwei von ihnen kamen nun zusätzlich in die engere Auswahl. Beim ersten Makler bekamen wir bei einem Besuch im Model Home aufgrund unseres mitgebrachten Grundrisses und der Specification List einen geschätzten Preis, der uns einen Termin mit dem Builder ausmachen lies. Dieser wirklich angenehme Termin war sehr umfassend informativ, nur leider lag die anfängliche Schätzung haushoch daneben. Beim zweiten fuhr uns der Makler, nachdem er die Specification List flüchtig durchgegangen war und keine größeren Probleme fand, zu zwei seiner Model Homes. Er schätzte, wo wir preislich in etwa liegen würden und seine Annahme für unser Projekt kam uns entgegen.
Great Idee im Great Room
Zum Glück trafen wir auf diesen Builder, denn in einem der angeschauten Häuser fanden wir eine so gute Slidingdoor- (Schiebetüren) Lösung im Greatroom (Wohnzimmer, Esszimmer, Küche), dass wir unseren nagelneuen Floorplan später noch einmal änderten. Sehr oft findet man in den einschlägigen Bauplänen eine Schiebetüren-Eckfront zum Pool im Greatroom (Bild links). Diese wird, sofern es das Budget erlaubt, gerne mit einer sogenannten Corner-Sliding-Door ausgeführt. Das ist eine Schiebetür, die eckig verbaut und dadurch sehr teuer ist.
Im Winter schieb man alle Türen auf und lebt quasi im Freien. Wir hatten so eine Corner-Sliding-Door vorgesehen. Die Lösung, auf die wir nun trafen, hatte gar keine Ecke in dem etwa 70 m² großen Raum für Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. Vielmehr öffnete sie mit einer 24 Fuß (7,30 m) langen Schiebetürenausführung mit 6 Pannels (Bild rechts) den kompletten Raum ohne störende Ecken und Kanten. Man konnte über die gesamt Breite des Raumes vom Herd über den Pool direkt aufs Wasser des Kanals gucken. Great! Will haben.
Da wir immer noch auf das besagte Angebot unseres bereits ausgewählten Builders warteten und dieses auch auf Nachfrage nicht eintraf, entschlossen wir uns, den Builder zu wechseln. Wir trafen uns dazu zu einer vierstündigen Sitzung, gingen mit dem Makler des Hauses den Vertrag mit der anhängenden Specification List von uns Punkt für Punkt durch, fragten ihn anschließend, ob er das für den uns vorschwebenden Preis bauen kann und erhielten etwa eine halbe Stunde Bedenk- und Kalkulationszeit später das OK. Mit Handschlag besiegelten wir das Ganze und freuten uns ein zweites Mal darüber, einen Builder gefunden zu haben.
Die Qual der Wahl des Bauunternehmens Teil 3: I easily can do that
Vorangegangene Beiträge (chronologisch):
Florida-Scout TV: Bau einer Seawall in Cape Coral
Die Qual der Wahl des Bauunternehmens Teil 1: Grundstück sucht HausTitle Company in USA ist gleich Notariat in DeutschlandDer lange Weg zum Grundstück