März 2016Das schwierigste Thema war wohl die Küche, denn amerikanischen Küchen sind ein bisschen altbacken in unseren Augen. Auch stehen wir nicht so auf Landhausstil gekennzeichnet von viel Framing, Erdtönen, Schnörkelgriffen usw. Modernes Haus sucht also moderne Küche, am liebsten Hochglanz, aber nicht weiß, weil wir bereits eine weiße Küche in Deutschland hatten. Auch wenn die Küche mit zuletzt eingebaut wird, hatten wir bereits frühzeitig das Gefühl, dass wir uns darum kümmern sollten.
Bei der Quelle unseres Builders wurden wir nicht einmal ansatzweise fündig, dort gab es ausschließlich American Style Küchen. Es war für ihn kein Problem, wir sollten uns nach Alternativen umsehen. Wir taten das zum Großteil im Internet und auch bei einem lokalen Küchenanbieter. Dabei stellten wir fest, dass Hochglanzfronten sehr teuer sind und voraussichtlich das Budget unseres Builders sprengen würden.
Als wir ihm von unserer vergeblichen Suche berichteten, empfahl er uns, in den Baumarkt zu gehen. Das war eigentlich keine Option für uns, eine Küche im Baumarkt zu kaufen. Doch wir schauten uns die Küchen bei Lowes und Home Depot mal an – kann ja nicht schaden – und wurden fündig. Wir entschieden uns für eine zweifarbige Küche. Zur bläulichen Quarz-Arbeitsplatte wählten wir weiße Shakerfronten für die Wandschränke und blaue Hochglanzfronten für die Kücheninsel – rattenscharf!
An einem Samstag stellten wir mit einer freundlichen und sehr sachkundigen, rüstigen, aber weit über 70 Jahre alten Dame unsere Küche zusammen. Das Resultat war ein Preis, den wir für ganz schön teuer hielten, aber schließlich sind die amerikanischen Küchen ja komplett aus Holz und sehr solide gebaut. Stolz übergaben wir unserem Builder das Angebot, der sprichwörtlich die Hände über dem Kopf zusammenschlug mit dem Hinweis, daß das Budget etwa um das doppelte überschritten wäre. Natürlich kann man immer den Differenzbetrag als sogenanntes Upgrade bezahlen, aber wer will das schon.
Ratlosigkeit machte sich breit
Wir suchten abermals nach blauen Hochglanzfronten im Internet und auch vor Ort. Es gab sie ja auch, aber der Preis – sofern man überhaupt einen bekam – holte uns immer wieder auf den Boden der Bugettatsache zurück. Im Übrigen stellte sich bei dieser Recherche erstmals das Gefühl ein, dass in dieser Gegend keiner der hiesigen Anbieter es nötig hat, Geld zu verdienen. Angebote nach Besuchen zu bekommen, war meistens eine Fehlanzeige.
Irgendwann waren wir so genervt, dass wir uns für eine weiße American Style-Variante unseres Builder-Partners entschieden. Immerhin brauchen wir hier nichts dazu zahlen und die Küche ist komplett aus Holz. Die ausgewählte Quarzplatte würde den Möbeln dann den modernen Touch verleihen. Waren zufrieden, doch es kommt dann viel später alles ganz anders.
Bild oben: So sollte unsere im Baumarkt zusammengestellte Küche ausschauen, nur dass wir statt rot blau gewählt hätten. Leider wäre das Budget um das Doppelte überzogen worden.
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