Rohbau mauern: Stein auf Stein – es wird ein Haus

Das langersehnte Mauern der Außenwände beginnt. Bisher war alles nur Vorspiel. Aber wenn Maurerarbeiten beginnen, dann bekommt das Gebilde erstmals die Anmutung eines Hauses. Los geht’s! Die Wände werden direkt auf den zuvor gegossenen Sockel aus 40 x 20 cm großen hohlen Mauersteinen im Verbund gemauert. Dabei müssen sie jeweils auf die Armierungseisen gesetzt werden, sofern welche vorhanden sind.
Endlich: Die Rohbauarbeiten beginnen und damit ein wichtiger Abschnitt in der Bauphase. Ein schönes Gefühl, auch wenn die Fertigstellung derzeit noch unvorstellbar ist.
Dass die Wände im unteren Bereich durchlöchert sind, hat nichts mit einem Schweizer Käse zu tun. Vielmehr muss hier dem Inspektor bei der Abnahme dieses Gewerks demonstriert werden, dass alle Armierungseisen platziert worden sind.
Nach der Abnahme und bevor später der Tie Beam (Ringanker) gegossen wird, werden die Löcher wieder eingeschalt. Dann wird von oben soviel Beton in die Hohlblocksteine gegossen, dass Sockel, Mauer und Ringanker eine Einheit ergeben.
Also nichts mehr mit „Holzhaus rette dich“, wenn der Hurrikan kommt. Bis Stufe 3 halten die Neubauten heutzutage locker den Strapazen stand. Erst ab Stufe 4 sollte man schauen, dass man sich ein Hotelzimmer außer Reichweite bucht.
Bauweise und Materialien für Sicherheit bei Hurrikans
In Florida ist die Verwendung von Betonblocksteinen Concrete Blocks beim Rohbau mauern weit verbreitet. Diese Bauweise bietet eine hohe Stabilität und ist besonders widerstandsfähig gegenüber den klimatischen Bedingungen, insbesondere Hurrikans. Die Betonblöcke werden oft mit Stahlarmierungen verstärkt und mit Beton ausgegossen, um die strukturelle Integrität zu
Aufgrund der Hurrikangefahr in Florida gibt es beim Hausbau strenge Bauvorschriften, die die Widerstandsfähigkeit von Gebäuden gegenüber starken Winden und Sturmfluten sicherstellen sollen. Dazu gehören unter anderem:
- Verstärkte Dachkonstruktionen: Dächer müssen so konstruiert sein, dass sie hohen Windgeschwindigkeiten standhalten.
- Sturmfeste Fenster und Türen: Der Einbau von sturmsicheren Fenstern und Türen ist vorgeschrieben, um das Eindringen von Wind und Wasser zu verhindern.
- Erhöhte Bauweise: In bestimmten Gebieten ist es erforderlich, dass die Bodenplatte über dem bekannten Flutniveau liegt, um Schäden durch Überschwemmungen zu minimieren.
Günstige Rohbaupreise in Florida
Ein Rohbau – auch „Shell Construction“ genannt – kostet in Florida für ein typisches Einfamilienhaus mit etwa 150 bis 180 m² Wohnfläche im Durchschnitt zwischen 70.000 und 120.000 US-Dollar. In diesem Preis enthalten sind die Bodenplatte (Concrete Slab), tragende Außenwände aus Betonblocksteinen, die Dachkonstruktion sowie vorbereitende Arbeiten für Elektrik und Wasserleitungen. Fenster- und Türöffnungen sind vorbereitet, aber noch nicht verglast oder abgeschlossen.
Im Vergleich dazu fallen in Deutschland für den Rohbau eines vergleichbaren Hauses deutlich höhere Kosten an – meist zwischen 130.000 und 200.000 Euro, also rund 800 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter. Der Hauptgrund dafür liegt in den höheren Material- und Arbeitskosten sowie in strengeren Bauvorschriften, etwa zur Energieeffizienz, zum Schallschutz oder zur Statik. Während in Florida meist einfache Betonblockbauweise mit Hurrikan-Verankerungen zum Einsatz kommt, wird in Deutschland häufig mit Ziegel, Porenbeton oder Kalksandstein gebaut – aufwendiger, aber auch teurer.
Zudem unterscheiden sich die baulichen Anforderungen stark: In Florida dominieren Vorschriften zum Hurrikanschutz – etwa verstärkte Dachverbindungen oder erhöhte Fundament-Lagen – während in Deutschland der Fokus auf Energieeinsparung, Dämmung und Schallschutz liegt.
Trotz der zunächst günstigeren Rohbaukosten in Florida sollten Bauherren bedenken, dass zusätzliche Ausgaben für Hurrikan-feste Fenster und Türen, Klimaanlagen, Dämmmaßnahmen, Genehmigungen (Permits) und Inspektionen hinzukommen können. Der gesamte Bauprozess ist günstiger, aber auch anders strukturiert als in Deutschland.