Florida Travelguide

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Baubericht Grundstueck22013 bis 2015

Das Abenteuer ein Haus zu bauen beginnt mit dem Land, auf dem es stehen soll. Die Grundstücksuche war eine langwierige Angelegenheit. Sie dauerte fast zwei Jahre. Erstmals kam uns die Idee, in Florida ein Grundstück zu kaufen 2013. Wir waren wieder längere Zeit in Cape Coral und sahen, wie ein neues Haus nach dem anderen gebaut wurde. Außerdem empfanden wir unsere Unterkunftskosten im Ferienhaus über längere Zeit verschwenderisch. Hingegen gab es auf den ersten Blick scheinbar unvorstellbar viel Land für kleines Geld.

Schaute man genauer hin, relativierte sich das allerdings wieder. Denn wir wollten nicht irgendein Lot, so heißen hier die Parzellen, sondern es sollte am Kanal mit Golfzugang liegen. Schließlich befindet man sich in der Stadt der Kanäle. Also schauten wir zunächst im Niedrigpreissegment liegende Grundstücke mit Golfzugang an. Die lagen meist im Osten von Cape Coral und waren von der Lage her nicht so lukrativ wie die südwestlichen Sahnestückchen. Hier hatten sich die Preise seit der Krise 2008/2009 derartig wieder erholt, dass man schon um die 200.000 Dollar für ein Standardlot berappen mussten.

Von hier aus zum Golf von Mexiko

Im MLS fanden wir schließlich ein paar Tage vor unserer Heimreise ein übergroßes Pieshape Lot nahe des Skyline Blv. Es hatte nicht die ideale Südwestlage, die wir gerne gehabt hätten, aber die hätten wir uns im Südwesten auch nicht leisten können. Das Grundstück war wirklich schön, die Nachbarschaft machte einen guten Eindruck. Noch besser gefiel uns das Land, als wir mit dem Boot vom Wasser aus hinfuhren. Zum Caloosahatche River waren es zudem nur 25 Minuten mit dem Boot - alles in allem ein geniales Angebot.

So fuhren wir zu verschiedenen Tageszeiten dorthin, um zu sehen, wie sich der Geräuschpegel aufgrund zweier in der Nähe befindlicher vierspuriger Straßen auswirkt. Schließlich wollten wir das Grundstück kaufen. Wir kontaktierten den Makler, handelten den Verkaufspreis noch ein paar tausend Dollars herunter und das geht so: Man sagt dem Makler, was man sich vorstellt. Er kennt die Range des Verkäufers und winkt entweder ab oder empfiehlt, dem Verkäufer ein Angebot zu unterbreiten. Dieser kann es annehmen oder schlägt ein Gegenangebot vor.

Wenn man keine Ahnung von den Gepflogenheiten hat, unterbreitet man ein Angebot und ist gespannt. Man muss viele Seiten Kleingedrucktes unterzeichnen, darunter auch – sofern es der Verkäufer später akzeptiert – den Kaufvertrag. Gefragt hatten wir zwar, was passiert, wenn wir es uns doch anders überlegen würden, rechneten aber nicht damit. In unserem Fall konnten wir noch fünf Tage aus berechtigten Gründen zurücktreten. Das kann zum Beispiel die Nichteignung für ein bestimmtes Bauvorhaben sein, die man mit dem Bauunternehmen seiner Wahl in dieser Zeit abklärt. Aber wer hat schon gleich einen Bauunternehmer zur Hand?

Schließlich unterschrieben wir unser Angebot und erhielten noch am gleichen Abend eine "Congratulation-Mail" von der Maklerin. Wie jetzt? Wir haben ein Stück Land gekauft? Diese Nacht haben wir gar nicht gut geschlafen. Wir lagen in unseren Betten gemeinsam mit all den Fakten, die uns überlegen haben lassen: Sollen wir oder sollen wir nicht? Sämtliche Argumente für das Grundstück waren plötzlich über Bord gegangen. Am nächsten Morgen war klar: Das ist nicht unser Traumgrundstück. Wie kommen wir da wieder raus? Es war schließlich kein Problem, hätte aber durchaus eines werden können.

Bezahlbares Nordwest Cape Coral

Baubericht Grundstueck1Also zurück auf Anfang: Wir sollten uns wirklich erst einmal im Klaren sein, was wir eigentlich unbedingt möchten und was gar nicht in Frage kommt. Zunächst mal mussten wir wieder zurück nach Deutschland. Es sollte noch zwei weitere Jahre dauern, der Schock saß wohl auch zu tief, bis wir unser Traumgrundstück finden sollten.

Inzwischen stiegen die Grundstückspreise weiter und wir schreiben das Jahr 2015. Wir haben inzwischen sehr viele Grundstücke angeschaut, von daheim aus auf Google Earth und wenn wir da waren vor Ort. Irgendwie gefiel uns langsam gar kein normales Lot mehr, noch nicht mal Südlage konnte uns noch hinterm Ofen hervorlocken. Eigentlich wollten wir die Eier legende Wollmilchsau: Das Grundstück sollte übergroß sein, möglichst ein südwestlich gelegenes Pieshape Lot, es müsste einen großen Kanal haben, man sollte den Nachbarn nicht so sehr auf der Pelle sitzen, es muss schnell auf den Golf von Mexiko hinausgehen und darf aber nicht entsprechend viel kosten. Solch ein Grundstück kostete inzwischen im Südosten zwischen 500.000 und einer Million Dollar – abhängig von der Entfernung zum River.

Wir erweiterten unseren Einzugsbereich mittlerweile schon bis in das neue Cape Coral im Nordwesten. Als wir anfingen ein Grundstück zu suchen, ähnelte das Gebiet noch dem Siedlertum. Es standen hier nur sehr vereinzelt ein paar Häuser. Mittlerweile wurde aber so viel neu gebaut, dass sich dieser Eindruck nicht mehr aufrechterhalten lässt. Inzwischen spricht man auch schon vom neuen Cape Coral, von den Seven Islands, die hier bald eine Ansammlung von Hotels, Restaurants und Appartements beherbergen sollen, ein Strand soll gebaut werden und es soll angeblich sogar einen neuen Zugang zum Golf geben. Ob wir das allerdings noch erleben, wird sich zeigen. Zumindest der Ausbau der Burnstore Road ist bereits im vollen Gange.

1200 m² am Intersection Canal

Baubericht Grundstueck3aHier oben gab es jedenfalls noch traumhafte bezahlbare Grundstücke, allerdings dann wieder nördlich vom Nordwesten und damit aktuell noch sehr weit mit dem Boot zum offenen Wasser zu fahren. Bis auf eines, das uns plötzlich bei einer Routinedurchsicht im MLS derartig ansprang, dass wir gleich Feuer und Flamme waren. Wir waren gerade nicht vor Ort und baten eine mittlerweile bekannte Maklerin, sich das Grundstück einmal anzuschauen. Sie fand nichts Negatives, machte uns ein paar Bilder, aber dennoch konnten wir uns nicht durchringen, das Land zu kaufen, ohne es live gesehen zu haben. Glücklicherweise flogen wir wenige Wochen später nach Florida und hofften bis dahin, dass uns das Grundstück keiner weg schnappte. Dort angekommen, fuhren wir natürlich gleich hin und waren sehr begeistert. Es ist mit ganz genau 1186 m2 echt riesig und liegt an einem Intersection Canal, sprich an einer Kanalkreuzung in der alles übertreffenden Südwestlage. Durch die Kuchenform hat man hier sehr viel Wasser vor dem Bug und bis zum Nachbar gegenüber kann man zwar gucken, nimmt ihn aber nicht wirklich wahr. Außerdem ist es so ruhig, dass man die Fische im Wasser springen hört.

Wir waren außer Rand und Band, aber der Verkaufspreis lag etwa 20.000 Dollar über unseren Vorstellungen. Wir gingen zur Maklerin und berieten uns mit ihr. Sie wurde sofort aktiv und verhandelte mit der Verkaufsmaklerin. Was soll ich sagen, wir trafen uns in der Mitte und waren glücklich – schlaflose Nacht danach: Fehlanzeige.

Title Company in USA ist gleich Notariat in Deutschland


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