Der perfekte Tag beginnt idealerweise schon vor der Dusche mit einem ersten Blick auf das türkisfarbene Meer, sofern man sich in einem der Art-Deco-Hotels im Zimmer mit Meerblick einquartiert hat. Die Morgenstunden nutzen wir für ein ausgiebiges Shopping in der Lincoln Road Mall. Neben dem Einkaufserlebnis für den kleinen Geldbeutel bis zur Platinkarte kann man sich mit "Leute gucken" hier schon mal auf den weiteren Tag einstellen. Doch nicht nur die Menschen sind hier sehenswert, die ganze Atmosphäre in Miami Beach ist bunt, schrill, lebensfroh und einzigartig.
Steht die Sonne hoch am Mittag wird es Zeit für ein paar Stunden Relaxen am Strand. Das Meer direkt am Ocean Drive ist nicht nur atemberaubend sondern sogar noch schöner, als man es sich je vorgestellt hat. Die sportlich Begeisterten spielen am Nachmittag ein bisschen Volleyball auf einem der vielen Strandplätze, bevor Sie sich am frühen Abend aufmachen, um sich für das Nachtleben "aufzumotzen". Da können die Outfits ruhig etwas cooler als sonst, die Ausschnitte ein bisschen tiefer wie gewohnt und die Portemonnaies gut gefüllt sein. Erst dann schwimmt man mit dem Strom und kommt ganz bestimmt auf seine Kosten mit gucken, staunen und sich ruhig auch ein bisschen selbst präsentieren. Wo? Natürlich am Ocean Drive!
Einwohnerzahl: | 87.779 (2010) |
Bevölkerungsdichte: | 4823 Einwohner je km² |
Größe: | 48,5 km², davon 18,2 km² Land |
County: | Miami-Dade County |
Koordinaten: | 25° 49' N 80° 8' W |
Vorwahl: | +1305 |
Die ersten bekannten Siedler von Miami Beach waren die Tequesta Indianer. Im Jahre 1870 landeten Henry Lum und sein Sohn Charles, Quäker aus New Jersey, mit einem Segelboot auf der "großen Sandbank" vor der Südostküste Floridas. Sie waren so begeistert von der Insel, dass sie 165 Acre für einen Preis von 0,25 $ pro Acre (1 Acre = 4046,9 m²) Land von der Bundesregierung kauften, auf dem sie eine Kokosnussplantage errichteten. Die Plantage erwies sich als Fehlschlag und Lum verkaufte das Land im Jahre 1909 an John S. Collins und seinen Schwiegersohn Thomas Pancoast, beide ebenfalls aus New Jersey stammend.
Collins war ein Visionär. Er gründete die Stadt Miami Beach und ist damit Namensgeber der nach ihm benannten Collins Avenue. Wie viele andere Visionäre und Grundstückspekulanten seiner Zeit sah er das enorme Entwicklungspotential. Zusammen mit anderen Visionären begann er mit der Erschließung des Strandstreifens. Sie ließen Tausende Tonnen Sand aus der Biscayne Bay ausbaggern und schufen damit Bauland, welches sie extensiv zur Stabilisierung und zum Schutz gegen Erosion durch Wasser und Stürme bepflanzten.
Im Jahr 1913 wurden John Collins und Carl Fisher Partner. Fischer hatte ein Vermögen mit der Erfindung seiner "Presto-o-Lite"-Technologie und dem Indianapolis Motor Speedway gemacht. Er lieh Collins das Geld, das er für den Bau der ersten Brücke von Miami nach Miami Beach benötigte, der damals längsten Holzbrücke der Welt. Die im Jahr 1913 eröffnete Collins Bridge (später ersetzt durch den heutigen Venetian Causeway) wurde schließlich zum Katalysator für die Entwicklung von Miami Beach.
Besonders jüdische Bauunternehmer erkannten das Potential von Miami Beach, das eine amerikanische Riviera werden könnte. Entlang des Ocean Drives und der Collins Avenue entstanden Ferienhotels und die heute auffälligen Art-Deco-Häuser, die eine gewisse Auflehnung der Architekten gegen die steife Ästhetik des Nordostens zum Ausdruck brachten. Die Stadt entwickelte sich in den 40er und 50er Jahren zum beliebten Winter-Domizil für wohlhabende New Yorker und zum führenden Altersruhesitz in den 60ern.
Während der Weltkriege kamen Soldaten nach Miami Beach, die in der Nähe der örtlichen Marineeinrichtungen stationiert wurden. Sie gewöhnten sich an die Sonne und viele von Ihnen blieben nach dem Krieg einfach da. Zu ihnen gesellten sich die Einwanderer, die aus den Revolutionsländern der Karibik flüchteten. Insbesondere aus Kuba kamen die meisten Immigranten. Gleich eine halbe Million Kubaner strömten in den 60er-Jahren in das Gebiet, als Fidel Castro Kuba übernommen hatte. Seit den späten 70er Jahren waren es vor allem diejenigen, die ein besseres Leben haben wollten und beispielsweise wegen der Wirtschaftskrise in Kuba ihre Heimat verließen. Während der Mariel-Bootskrise im Jahre 1980 flüchteten 125.000 kubanische Staatsbürger hauptsächlich nach Florida, viele von ihnen landeten in Miami Beach.
Zur gleichen Zeit herrschten bereits Luxus und es trat eine gewisse Übersättigung ein. Modeschöpfer, Models, Schöne und Reiche, Hoteliers und Partylöwen prägen bis heute das Bild von Miami Beach für die zahlreichen Touristen, insbesondere in South Beach.
Die Biscayne Bay trennt die Stadt Miami von der vorgelagerten Insel Miami Beach. Die Insel selbst wird aufgeteilt in das quirlige, trendige, famose und touristische South Beach und den eher ruhigen Teil Northern Miami Beach:
South Beach: Der südliche Teil von Miami Beach umfasst offiziell das Gebiet südlich der 21th St, obwohl es gern auch wegen der bevorzugten Betitelung "South Beach" von Immobilienmaklern, Ferienanbieten und anderen bis hoch zur 40th St erweitert wird. Der historische Art Deco District erstreckt sich hauptsächlich zwischen der Collins Ave und dem Ocean Drive, wobei auch außerhalb dieser Straßen innerhalb von South Beach immer wieder Bauten dieses einzigartigen Baustils zu finden sind. Am Ocean Drive steppt insbesondere nachts der Bär, während tagsüber der weitläufige Strand die meisten Touristen beherbergt.
Northern Miami Beach: Das nördliche Miami Beach teilt sich in Mid-Beach um die 40th St herum, North Beach um die 70th St herum, daran an schließen sich die Gemeinden Surfside in der Gegend der 90th St und Sunny Island sowie Aventura. In der Collins Ave stehen Luxushotels und Eigentumswohnungen in Hochhausausführung. Westlich des Indian Creeks befinden sich überwiegend Wohnviertel, das Mt. Sinai Medical Center und der La Gorce Country Club.