Captiva & Sanibel Island | Inseln voller Lebensgefühl

Muscheln sammeln, Delfine sichten, am Strand spazieren oder mit dem Rad durch die tropische Natur – Sanibel und Captiva sind pure Magie! Florido zeigt euch, warum diese Inseln am Golf von Mexiko so besonders sind. Hier zählt nur der Moment: barfuß im Sand, sanfte Wellen drumherum und eine Natur, die verzaubert. Wer einmal hier war, kommt immer wieder!
Sanibel & Captiva Island – Das Wichtigste in Kürze
- Muschelparadies – Aufgrund seiner Lage weltweit bekannt für die Vielfalt an Muscheln, perfekt zum Sammeln.
- Delfine & Natur – Regelmäßige Sichtungen direkt am Ufer, unberührte Strände und üppige Natur.
- Radfahren – Über 40 km Radwege durch tropische Landschaften und Naturschutzgebiete.
- Beste Reisezeit – November bis April mit angenehmem Klima und wenig Regen.
- Erholung & Entschleunigung – Keine Hochhäuser, keine Hektik – nur pure Inselidylle am Golf von Mexiko.
Klima und Wetter
Informationen & Routenplaner
Größe | 85,9 km², davon 44,6 km² Land |
Einwohner | 6400 Sanibel, 400 Captiva |
Strände | 24 km |
Radwege | 40 km |
Fischarten | 50 |
Vogelarten | 230 |
Muschelarten | 250 |
County | Lee County |
Koordinaten | 26° 26′ 82° 5′ W |
Vorwahl | +1 239 |
Visitor Center | Sanibel & Captiva Chamber of Commerce |
Der perfekte Tag auf Sanibel & Captiva
Vor dem Frühstück schauen wir am hoteleigenen Strand nach in der Nacht neu angespülten schönen, bunten, großen und meist leicht zu findenden Muscheln in großer Vielzahl, bevor die besten von ihnen andere einsammeln. Danach darf man sich auf ein hoffentlich ausgedehntes Frühstück freuen. Wer sich nicht selber traut, ein Boot zu fahren, der kann sich einer geführten Bootstour anschließen und sollte schauen, dass diese auch zu Nord Captiva führt und zu den Favoriten der Reiseziele in der Region zählt. Dort möchte man am liebsten an einem Strand der traumhaft schönen Häuser an Land gehen und den restlichen Urlaub hier verbringen.
Seine Bewohner sind in Überzahl Vögel, besonders die Bekanntschaft der Seeschwalben zu machen, kann man gar nicht verpassen. Zurück nach der Tour geht es den Rest des Tages zum Sonnen und Baden, denn wegen der naturbelassenen Strände ist man schließlich hergekommen. Abends gibt es frische Meeresfrüchte im Fischrestaurant. Danach ist man von der Sonne so müde, dass Nachtleben nicht mehr angesagt ist und man sich eher noch einmal an den Golf von Mexiko zum Sterne gucken begibt.
Aktivitäten & Highlights auf Sanibel & Captiva
Strände
Lighthouse & Bowman’s Beach: Sanibel Stoop treffen
Naturparks
Ding Darling: Wo Süßwasser auf Salzwasser trifft
Cayo Costa State Park Beach | Einfach unvergleichlich
Sehenswürdigkeiten
Bailey Matthews Shell Museum: Nicht nur für Sanibel Stoop
Veranstaltungen
Sanibel Island – Der große Bruder
Die meisten Leute kommen nach Sanibel Island, um die schönen naturbelassenen Strände zu besuchen und/oder um am weltbekannten Muschelreichtum teilzuhaben. Daher hat sich auch schon eine ganz besondere Interessengruppe gebildet, die „Sanibel Stoop“ (Sanibel Buckel). So nennen die Einheimischen hier Leute, die vor lauter Bücken nach den Muscheln schon einen ganz krummen Rücken bekommen haben. Das Wahrzeichen der Insel ist der 884 erbaute Leuchtturm Point Ybel Light, an dem es direkt einen öffentlichen Badestrand gibt.
Am besten erlebt man Sanibel Island, wenn man auf der Insel auch eine Unterkunft hat. Dann hat man mit dem Fahrrad (im Hochsommer nicht zu empfehlen für längere Strecken) Zugang zu den Stränden seiner Wahl und muss nicht einen der wenigen Public Beaches besuchen, um sein Auto abzustellen.
Denn dort ist es voll – zumindest in den Saisonzeiten – und man muss voll bepackt mit Strandtasche, Campingstühlen, Sonnenschirm und Kühlbox weit laufen, bis der meist schmale Strand etwas leerer wird. Kennt man allerdings die Mittelmeerstrände, ist die Anzahl der Badegäste hier dennoch als angenehm einzustufen. Das ist wiederum nur dann der Fall, wenn die Amerikaner nicht gerade einen Feiertag haben. Dann bleibt man lieber im Ferienhaus am Pool, denn es ist überall sehr voll.
Sanibel Island ist alles andere als preiswert, so dass es für Leute mit kleinem Geldbeutel mehr Sinn macht, von einem Quartier aus beispielsweise dem benachbarten Fort Myers aus die Insel zu besuchen. Die Überfahrt kostet 6 US-Dollar und der Parkplatz am öffentlichen Strand (Public Beach) die Stunde nochmal 2 US-Dollar. Nach einem anderen Parkplatz sucht man vergeblich, auch wenn man die ganze Insel abfährt. Dabei kommen einem immer wieder die Warnschilder entgegen, das falsch parken richtig viel Geld kostet. So bleibt einem nur übrig, neidisch auf die Einwohner- oder Behinderten-Parkplätze zu schauen, die in kleineren Abständen immer wieder auftauchen.
Die wunderschöne Insel ist dennoch einen Besuch wert, der Ärger verfliegt schnell wieder, wenn das türkisfarbene Wasser am flachen Sandstrand die Füße umspült. Man kann sich gar nicht satt sehen und erfreut sich zudem daran, dass keine Wassersportart einem den Nerv raubt. Einzig und allein ein paar Boote kommen, bleiben und gehen wieder. Es kostet zudem eine große Überwindung, wieder aus dem Meer herauszukommen, wenn man denn erst mal drin ist und nicht gerade auf kühlere Temperaturen steht. Die Einheimischen genießen die Wochenenden hier. Sie kommen dann mit ihren Booten oder auch mit dem Auto und gehen mit Luft-Sessel, Getränk und Sonnenhut ins Wasser, wo sie sich stundenlang mit Freunden oder anderen Badegästen unterhalten.
Natürlich schön
Die Insel ist berühmt für ihre schönen weißen Strände, an denen es die größten Muschelvorkommen der USA gibt, vor allem am Bowman’s Beach Park. Zudem ist sie die Heimat einer Vielzahl an Vogelarten wie Schneesichler, Rosalöffler, Schlangenhalsvögel, Kuhreiher, Pelikane, Taucher und Fischadler.
Es gibt zudem Alligatoren, Waschbären und Seekühe. Auf dem Wasser sieht man oft die Delphine, die es in der Gegend übrigens überall zu sehen gibt. Ein Abstecher in den Naturpark J. N. Darling National Wildlife Refuge ist sehr zu empfehlen, wenn man etwas mehr Zeit mitgebracht hat. In Sanibel darf übrigens kein Haus höher wie die Palmen gebaut werden, so dass die Insel einen schönen Kontrast zum benachbarten Fort Myers Beach darstellt.
Captiva Island – Die kleine Schwester
Noch beschaulicher geht es auf der subtropischen Palmeninsel Captiva Island zu. Fährt man die vom Festland kommende Straße einfach weiter, gelangt man direkt ins Paradies. Die Häuser werden noch schicker, die Hecken höher und man sieht nicht wirklich viel vom Reichtum, der sich hinter den Kulissen zu verstecken scheint. Anders vom Wasser aus: Hat man denn ein Boot zur Hand, möchte man in die villenartigen bis legeren Strandhäuser gleich einziehen und niemals mehr weg oder zumindest mal Gast für ein paar Tage und Nächte sein. Man kann luxeriöse Unterkünfte mieten und bekommt dazu ruhige Privatsphäre inklusive.
Die einzigen Automobil-Verbindungen nach Captiva sind der Sanibel Causeway und die Sanibel-Captiva Road. North Captiva Island oder auch Upper Captiva genannt ist eine getrennte, weiter nördlich gelegene Insel, die sich in Privatbesitz befindet.
Captiva wurde im August 2004 schwer vom Hurrikan Charley getroffen. 160 Gebäude wurden zerstört und weitere 160 stark beschädigt. Die Sturmflut schnitt einen 365 m breiten Pfad über den dünnsten Teil der Insel North Captiva, der die Insel teilte.
Cabbage Key – nur mit dem Boot erreichbar
Das romantische Cabbage Key ist immer eine Bootstour wert und auch nur mit dem Boot erreichbar – nicht nur wegen der leckeren Cheesburger im Inselrestaurant.
Die Geschichte von Sanibel & Captiva Island
Die Zwillingsinseln Sanibel und Captiva vor der Südwestküste Floridas sind nicht nur Naturparadiese mit Puderzuckerstrand – sie haben auch eine spannende Geschichte, die bis zu den Ureinwohnern und frühen Seefahrern zurückreicht.
Schon vor über 2.500 Jahren lebten hier die Calusa-Indianer, ein fischfangendes Küstenvolk, das aus Muscheln und Korallen Inselhügel aufschüttete und ein weitreichendes Handelsnetz pflegte. Später nutzten spanische Entdecker und Seefahrer die Inseln als Ankerplatz – und legten damit die Grundlage für viele Mythen: So soll der Pirat José Gaspar auf Captiva seine Gefangenen festgehalten haben, was dem Eiland seinen Namen gab („Captive Island“).
Erste europäische Siedler kamen im 19. Jahrhundert. Sie lebten vom Zitrusanbau, Muschelsammeln und Fischfang. Die Abgeschiedenheit sorgte dafür, dass Sanibel und Captiva lange kaum erschlossen wurden – das erste Schulhaus auf Sanibel wurde 1896 eröffnet, ein Fährdienst zum Festland existierte erst ab den 1920er Jahren.
Einen massiven Einschnitt brachte der Hurrikan von 1926, der große Teile beider Inseln zerstörte und viele Familien zur Aufgabe zwang. In den Jahrzehnten danach zogen sich zunächst Künstler und Naturfreunde hierher zurück – die besondere Muschelvielfalt und die unberührten Strände machten Sanibel international bekannt.
Der Durchbruch kam 1963 mit dem Bau des Sanibel Causeway, der Sanibel mit dem Festland verband. Captiva ist über einen schmalen Damm von Sanibel aus erreichbar. Um den Massentourismus zu verhindern, verabschiedete Sanibel 1974 einen eigenen Entwicklungsplan – bis heute gibt es keine Hochhäuser, keine Kettenhotels und strenge Bauvorgaben.
Ein dramatischer Einschnitt kam am 28. September 2022, als Hurrikan Ian mit Windgeschwindigkeiten von über 240 km/h auf die Region traf. Der Sturm zerstörte große Teile der Infrastruktur, riss den Sanibel Causeway ein und machte beide Inseln vorübergehend nur per Boot oder Hubschrauber erreichbar. Viele Häuser, Geschäfte und Strände wurden schwer beschädigt.
Doch der Wiederaufbau begann schnell: Schon wenige Monate später war der Causeway provisorisch wieder befahrbar, viele Unterkünfte, Parks und Restaurants öffneten schrittweise. Heute zeigen Sanibel und Captiva eindrucksvoll, wie Naturparadies und Lebensraum auch nach einer Katastrophe weiterbestehen können – mit Stärke, Gemeinschaft und einem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.
Heute sind Sanibel & Captiva ein Rückzugsort für alle, die Natur, Ruhe und ursprüngliches Florida suchen. Die Inseln gelten als eines der besten Muschelsammelgebiete der Welt – und als lebendige Erinnerung daran, wie sich Geschichte, Natur und Lebensqualität auf sanfte Weise verbinden können.