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Medizinische Hinweise für den Florida Urlaub
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Auch im schönsten Urlaub kann es passieren, dass ein Familienmitglied krank wird. Vorbeugen statt heilen ist auch hier eine sinnvolle Methode, damit das nicht passiert. Der Artikel gibt Hinweise, welche Vorkehrungen man bereits zu Hause treffen sollte, was man tun kann, wenn doch jemand erkrankt und welche gefährlichen Krankheiten überhaupt in den USA vorkommen.
Vor der Reise Impfschutz überprüfen
Die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene sollten anlässlich einer Reise überprüft und vervollständigt werden. Das Auswärtige Amt empfiehlt darüber hinaus bei besonderer Exposition wie aktuellen Ausbrüchen, einfachen Reisebedingungen, Hygienemängeln, Einsätzen, unzureichender medizinischer Versorgung sowie besonderen beruflichen/sozialen Kontakten eine Impfung gegen Hepatitis A und B.
Bei Langzeitaufenthalten Impfauflagen für die Anmeldung an Schulen, Kindergärten, Universitäten beachten (ggf. vor Einreise erfragen!) Das komplette deutsche Standardimpfprogramm des Robert-Koch-Institutes einschließlich der Meningokokken-Impfung muss im Zweifel nachgewiesen werden und sollte deshalb vor Ausreise komplettiert werden. Man sollte sich hierbei von einem Reise-/Tropenmediziner beraten lassen.
Medizinische Versorgung vor Ort
In einem medizinischen Notfall, sollte man sich in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses begeben. Falls keine akute Not besteht, geht man zu einem niedergelassenen Arzt. Das ist günstiger als die Versorgung in der Notaufnahme. Man sollte sich vor dem Service selbstständiger Notfallzentren hüten, die führen gerne teure Tests durch, auch wenn sie nicht notwendig sind. Auch die großen Apothekenketten wie Walgreens oder PVC helfen bei leichten Erkrankungen gerne weiter, das richtige Medikament einzukaufen.
Es gibt hier einige Infektionskrankheiten, die vorwiegend in Nordamerika vorkommen. Meistens übertragen diese Moskitos oder Zecken.
Vorsicht vor West-Nil-Fieber
Das West-Nil-Fieber (West Nile Virus) ist eine Viruserkrankung, die seit 1999 auch verstärkt in den USA auftritt. Von Gebieten an der Ostküste hat sich das Virus über weite Regionen bis nach Kalifornien an die Westküste der USA ausgebreitet. Die Wahrscheinlichkeit, sich in den USA mit dem West Nile Virus zu infizieren ist gering. Die Übertragung erfolgt durch infizierte Mücken. Für den Aufenthalt im Freien wird die Anwendung von Mückenschutz empfohlen. Dieser wird mit langärmeliger Kleidung und mückenabwehrenden Hautmittel rreicht. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Vorsicht vor Hantavirus
Die insgesamt seltene Erkrankung kann landesweit (aktueller Schwerpunkt 01-2016 im Yosemite Nationalpark) durchschnittlich zwei bis vier Wochen nach Aufnahme von mit Hantaviren kontaminierten Sekreten infizierter Nagetiere über die Atemwege bzw. den Magen-Darm-Kanal zu grippeähnlichen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen führen. In seltenen Fällen können tödliche Komplikationen der Nieren oder des Herz-Lungensystems entstehen (hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom, HFRS oder kardio-pulmonales Syndrom, HPS bzw. HCPS). Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nur in extrem seltenen Fällen statt. Eine Impfung bzw. medikamentöse Prophylaxe existiert nicht.
Vorsicht vor Lyme-Borreliose
Zwar tritt Lyme-Borreliose meistens im Nordosten der USA auf, dennoch kommt sie auch in anderen Bundesstaaten gelegentlich zum Ausbruch. Übertragen wird die Krankheit durch Zecken – am häufigsten im Spätfrühling bis Sommer. Erstes Symptom kann ein sich ausbreitender Ausschlag mit blassen Zentrum sein, oft ist dieser aber nicht vorhanden. Ansonsten treten grippeartige Symtome in Erscheinung wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Unwohlsein. Gute Heilungschancen hat, wer sich schnell mit entsprechendem Antibiotikum behandeln lässt. Vorbeugen kann man, indem man sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich untersucht, denn die Zecke braucht etwa 35 Stunden, um die Borrelien zu übertragen.
Vorsicht vor Tollwut
Die Virusinfektion Tollwut befällt Gehirn und Rückenmark und verläuft fast immer tödlich. Das Virus ist im Speichel infizierter Tiere enthalten, die dieses durch Bisse auf den Menschen übertragen. Tollwut kann durch Waschbären, Stinktiere, Füchse und nicht geimpfte Katzen und Hunde sowie durch Fledermäuse übertragen werden. Letztere sind am meisten verantwortlich für den Ausbruch der Krnakheit. Auch bei noch so kleiner Möglichkeit mit dem Tollwutvirus in Kontakt gekommen zu sein, sollte man sich einer relativ sicheren Präventivbehandlung unterziehen, bestehend aus einem Tollwutimmunglobulin und einem Tollwutimpfstoff. Jeder Kontakt mit einer Fledermaus ist mit den Gesundheitsbehörden zu besprechen, denn sie hinterlassen möglicherweise keine Bisswunden, weil sie nur sehr kleine Zähne haben.
Vorsicht vor Durchfallerkrankungen
Durchfall, auch Giardiasis genannt, tritt weltweit auf und kann wochenlang andauern. Die Parasiteninfektion des Dünndarms hat Symptome wie Übelkeit, Blähungen, Krämpfe und Durchfall. Man sollte sich vor den Giardien schützen, indem man kein Wasser aus Seen, Flüssen, Teichen oder Bächen trinkt, weil diese durch tierische wie menschliche Fäkalien verunreinigt sein können. Sorgfältiges Händewaschen ist natürliches ebenfalls geboten und zwar nicht nur um Durchfall vorzubeugen.
Sonstige Gegebenheiten
In den USA sind die ärztliche und apparative Versorgung sowie Hygiene, Medikamentenversorgung etc. in der Regel kein Problem. Der Reisende sollte aber die großen Entfernungen nicht unterschätzen, die evtl. bis zum nächsten Krankenhaus zu überwinden sind. Behandlungen sind teuer und erfolgen gegen Vorkasse oder jedenfalls direkte Bezahlung. Eine Krankenversicherung unter Einschluss der USA ist dringend empfohlen ebenso wie eine belastbare Kreditkarte. Häufig ist es günstiger (wenn medizinisch möglich) nach Deutschland zurückzufliegen und sich hier behandeln zu lassen.
Neben dem generellen Haftungsausschluss des Auswärtigen Amtes ist folgender wichtiger Hinweis zu beachten: Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für seine Gesundheit bleibt jeder selbst verantwortlich.
Weitere tagesaktuelle Informationen, Karten und Gesundheitshinweise, nicht nur zu diesen Erkrankungen, finden Reisende auch auf der Internetseite der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Center for Disease Control).
Der Artikel basiert teilweise auf den Angaben des Auswärtigen Amtes.