21. August 2016
Als nächsten Bauabschnitt haben wir das sogenannte Framing. Dieses Aufstellen der Wände dauert nur einen Tag. Während man in Deutschland Stein auf Stein mauert, reichen hier in Florida ein paar Hölzer, um ein ganzes Haus in seine Räumlichkeiten einzuteilen. Man kann die Wände auch in Metall ausführen, das wirkt robuster. Aber mal ehrlich, Holz ist doch der natürlichere Werkstoff.
Die Holzlatten werden nacheinander und miteinander zusammen getackert. Riesige Nägel gehen hier in Massen über die Neubaubühne. Diese Bauweise macht es einem unheimlich leicht, spätere Umbauten vorzunehmen wie Wände oder Türen versetzen. Einfach eine Wand aussägen, ein Loch reinschneiden oder so und schon hat man einen neuen Grundriss. Das bewährte sich auch gleich bei einem Änderungswunsch, den wir erst während des Baus hatten: Die Tür im Gästezimmer war zu nah an dem Closet (Schrank) desselbigen gelegen. So hätte der eine Gast, der vom Bad zurück ins Zimmer kommt, den anderen Gast, der gerade seine Sachen aus dem Schrank holt, wohl des Öfteren diesen mit der Tür in den Rücken geschlagen. Unser Builder hat diese Änderung freundlicherweise in Null-Komma-Nichts realisiert.
Wir haben noch eine kleine Besonderheit, deren finale Fertigstellung spannend wird. Die meisten amerikanischen Häuser haben keinen Flur. Man steht also sofort im Wohnzimmer oder der Küche, wenn man zur Tür reinkommt. Und so können auch die Postboten oder auch ungebetene Besucher beim Öffnen der Tür ein wenig Privatsphäre schnuppern. Nicht bei uns, so dachten wir haben uns einen kleinen Vorbau an der Tür einfallen lassen. Keinen richtigen Flur, sondern nur eine rechtwinklige Trennwand, die auf Eingangstürhöhe endet. Die Holzständerwand ist allerdings in ihrer ersten Ausführung sehr labil – wie sollte es auch anders sein. Wird dürfen gespannt sein, was sich unser Builder hier noch einfallen lässt. Es heißt, weine Idee habe er schon.
Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.
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